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Im Kapitel „Arbeiten in (eskalierten) Konfliktsituationen“ erzählt der nph-Projektkoordinator für Haiti, Cassagnol Destiné, wie die berufliche Ausbildung für ein friedlicheres Miteinander in Haiti sorgen kann. In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince beeinträchtigt Bandenkriminalität das Leben der Menschen massiv. Hier bildet die Fondation St.-Luc Jugendliche und junge Erwachsene aus. In verschiedenen Ausbildungsberufen, wie zum Beispiel Automechaniker oder Schneiderin, erhalten die jungen Menschen die Möglichkeit sich etwas aufzubauen, den Lebensunterhalt für sich und Familie in Zukunft zu verdienen. Ihre Ausbildung eröffnet ihnen so auch eine Perspektive jenseits der Gangs. In der Ausbildung lernen junge Leute aus verfeindeten Vierteln zusammen. Sie erhalten dabei Gelegenheit, sich in einer neutralen Umgebung besser kennenzulernen. Dabei entwickeln sie Verständnis und Sympathie füreinander. Durch ihre Arbeit mit den jungen Menschen schafft die Fondation St. Luc die Basis für ein friedlicheres Zusammenleben. Cassagnol Destiné weiß: „Der Mensch ist der entscheidende Faktor, um Frieden zu bringen. Genau da setzen wir an. Wenn ich sehe, wie zwei Jugendliche beginnen, ihre Perspektive zu ändern, die Sicht des anderen besser zu verstehen – dann ist das für mich ein großer Schritt in die richtige Richtung. Und wenn nur ein einziges Kind das schafft, hat sich für mich jede Anstrengung gelohnt.“

Die Fondation St. Luc kooperiert bei ihrer Arbeit eng mit der nph Kinderhilfe Lateinamerika. Zusammen setzen sie sich in Haiti seit 37 Jahren für Humanitäre Hilfe, gemeindebasierte Wirtschaftsentwicklung, Bildung und Gesundheitsversorgung ein. Dabei liegt der Fokus stets auf dem Schutz von Kindern. Mit zwei Kinderdörfern, dem einzigen Kinderkrankenhaus im Land mit rund 250 Betten und mehr als 30 Schulen, unter ihnen eine Berufsschule in der Hauptstadt Port-au-Prince und eine weitere im Südwesten des Landes ist die Fondation St. Luc eine unverzichtbare Organisation für die Zivilbevölkerung in Haiti.

Das Projekt in Haiti ist laut VENRO „eines von zwölf Beispielen aus dem NRO-Report, die aufzeigen, wie wichtig die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen für eine friedliche Welt ist. Die Beispiele aus Kenia, Haiti, Nigeria, Kolumbien und vielen weiteren Ländern erinnern uns daran, dass Frieden nicht nur durch das Vermeiden von Gewalt, sondern durch die aktive Förderung von Gerechtigkeit, Teilhabe und menschlicher Sicherheit entsteht. Der Report lädt ein, friedensfördernde Ansätze in die eigene Arbeit aufzunehmen.“

Der gesamte NRO-Report von VENRO steht seit dem 29.1. zum Download bereit: https://venro.org/publikationen/detail/imagine-wie-nichtregierungsorganisationen-zu-einer-friedlichen-welt-beitragen