Bundesumweltministerin informiert sich über Wasserstoff-Projekt in Hamm

Die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Svenja Schulze (SPD) informierte sich am Dienstag über die Planungen zu einem Wasserstoff-Projekt bei den Projektpartnern in Hamm. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Projektvorhaben der Stadtwerke-Kooperation Trianel, gemeinsam mit Stadtwerken im nördlichen Ruhrgebiet eine kommunale Infrastruktur zur Versorgung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), kommunaler Fahrzeugflotten und industrieller Abnehmer mit grünem Wasserstoff aufzubauen und zu betreiben. Als möglicher Standort für eine Wasserstoff-Anlage kommt eine freie Fläche auf dem Gelände des Trianel Gaskraftwerks in Hamm in Frage.

Bundesumweltministerin Schulze betonte, dass für das Erreichen der Klimaschutzziele die Nutzung von grünem Wasserstoff unverzichtbar sei. Ein Hochlauf der Wasserstofftechnologie könne in Hamm gelingen, da an diesem Industrie- und Energiestandort die Wasserstoffproduktion und -nachfrage mit entsprechenden Verbundprojekten direkt zusammengebracht werden könnten.

Für die Stadtwerke-Kooperation Trianel hat Wasserstoff eine zentrale Bedeutung auf den Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung der Zukunft. Kommunale und regionale Energieversorger sehen sich im Rahmen der Daseinsvorsorge und in ihrer lokalen Verankerung als idealer Partner vor Ort. Ein erstes kommunales Wasserstoffprojekt könnte in Hamm entstehen. „Unser Ziel ist es, eine komplexe kommunale Versorgungsinfrastruktur mit grünem Wasserstoff aufzubauen, an der eine Vielzahl von Abnehmern aus Industrie und Verkehr angebunden sind und so weiter effektiv zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen können“, erläutert Klaus Horstick, Projektleiter bei der Trianel GmbH. „Produktion und Nutzung des grünen Wasserstoffs sollen effizient vor Ort zusammengeführt werden.“

Ein Fokus des Projekts liegt bei den Stadtwerken und den angeschlossenen ÖPNV-Bus-Flotten. Die Anbindung der Verkehrsbetriebe in Hamm und der umliegenden Städte an die kommunale Wasserstoffinfrastruktur würde ein CO2-freies ÖPNV-Angebot mit lokaler Versorgung ermöglichen. „Wir würden den grünen Wasserstoff nicht nur nutzen, sondern könnten ihn vor Ort selbst herstellen. Damit verbinden wir Klimaschutz und die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, sagt Reinhard Bartsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm.

Weitere Nutzer des grünen Wasserstoffs könnten lokale Industrie- oder Logistikunternehmen sein, die mit der Umstellung der Produktion und Flotten auf Wasserstoffbasis effektiv CO2 einsparen.

Auf der Produktionsseite ist eine großtechnische Power-to-Gas-Anlage das Kernstück des Konzepts. In dieser wird Strom aus Erneuerbare-Energien-Quellen, zum Beispiel aus dem Trianel Offshore-Windpark Borkum, zur Herstellung von grünem Wasserstoff eingesetzt. Ein idealer Standort für den Elektrolyseur wäre beispielsweise das Gelände des Trianel Gaskraftwerks Hamm. Zusätzlich verfügt Hamm durch die Lage an einer der großen Stromtrassen, die die Windenergie von Norden nach Süden transportiert, über einen Standortvorteil.

Derzeit laufen die Gespräche zur Einwerbung weiterer kommunaler und lokaler Partner. Horstick: „Derartige Wasserstoffprojekte haben eine wirtschaftliche Perspektive, wenn die bestehende Abgabensystematik auf Erneuerbaren-Strom angepasst wird. Die Bundesregierung hat dies in der nationalen Wasserstoffstrategie adressiert und sollte dies auch so umsetzen.“

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