Was bei Autos und Bussen klappt, hält nun auch bei den Lokomotiven Einzug. Rund um den Jahreswechsel hatte die EHB gleich zwei verschiedene Hybridloks des Herstellers Alstom im Rangier-Probebetrieb getestet: beide dreiachsig, knapp 70 Tonnen schwer und ca. 700 kW stark (= 950 PS). Der einzige Unterschied: Eine Lok hatte einen Nickel-Cadmium-Stromspeicher, die andere einen Lithium-Ionen-Speicher. „Letztere überzeugte uns mehr in puncto Ladezeiten und Verfügbarkeit der angeforderten Leistung“, erläutert EHB-Geschäftsführer Guido Giesen.
Deutlich weniger Emissionen
Die Anschaffungskosten einer solchen Hybridlok liegen bei 2,3 Millionen Euro. Eine Investition, die sich gleich aus mehreren Gründen auszahlt. „Wir hatten im Rangier-Testbetrieb keinerlei Einschränkungen – und das bei enormen Einspareffekten“, so Giesen weiter. Gegenüber einer konventionellen Diesellok sinken der Dieselverbrauch und auch der CO2-Ausstoß um jeweils gut 60 Prozent. „Dazu kommen die positiven Effekte in puncto Lärmreduzierung und -vermeidung. Die Hybridlok punktet somit mit einer ganzen Reihe an Vorteilen.“
Flexibel durch Doppeltraktion
Die neue Hybridlok kommt insbesondere im sogenannten leichten bis mittleren Rangierbetrieb zum Einsatz, was mehr als 80 Prozent der gesamten Rangiertätigkeit im Hafen ausmacht. „Das sind Lasten bis zu 2.500 Tonnen“, erläutert EHB-Bahnbetriebschef Robin Jelken. Für den schweren Rangierdienst mit größeren Lasten sind dreiachsige Lokomotiven generell nicht ausgelegt. Hierfür verfügen die modernen Hybridloks aber über die Möglichkeit einer Kopplung, der sogenannten Doppeltraktion. „Diese flexible Einsatzmöglichkeit passt optimal zu unserem Betriebskonzept im Hafen Osnabrück – und zu unseren weiteren Überlegungen für einen perspektivischen Austausch unserer Hafenbahnflotte.“
Baustein der Nachhaltigkeitsoffensive
Die Anschaffung der Hybridlok ist ein weiterer Baustein der Stadtwerke-Nachhaltigkeitsoffensive. Diese umfasst sämtliche Maßnahmen im Bereich E-Mobilität wie die Umstellung der Busflotte auf batterieelektrischen Antrieb. Weitere Maßnahmen sind der Grünstromausbau in der Region mit Schwerpunkt Fotovoltaik, gekoppelt mit dem grünen Regionalstromangebot für Osnabrücker Privatkunden.
Hintergrund: EHB
Die Eisenbahn- und Hafenbetriebsgesellschaft (EHB) ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Osnabrück und für den Betrieb, die Infrastruktur (Wartung, Instandhaltung und Bau) sowie die Entwicklung des Osnabrücker Hafens zuständig. Das umfasst insbesondere den Güterumschlag von und auf die Schiene und die Wasserstraße.
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