Hintergrund ist der im September 2024 auslaufende Vertrag der Stadtwerke mit Uniper über die Fernwärmelieferung aus dem Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger, der stillgelegt werden soll. Zur Sicherstellung der Versorgung ab Oktober 2024 errichten die Hanauer Stadtwerke und Mainova auf dem Areal der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein modernes Gasmotoren-Blockheizkraftwerk (BHKW). Die geplante Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom verfügt über drei Aggregate mit je zehn Megawatt (MW) Leistung, drei Wärmespeicher sowie zwei Reservekessel mit je acht MW. Die Investitionen betragen rund 50 Millionen Euro.
Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, sagt: „Das geplante Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova stellt eine nachhaltige Eigenlösung für die umweltschonende Erzeugung und zuverlässige Versorgung der Stadt mit Fernwärme dar. Mit Mainova haben wir dabei einen Partner mit gebündelter Energiekompetenz an unserer Seite.“
Stadtwerke-Geschäftsführerin Martina Butz betont: „Das Auslaufen des Vertrags mit Uniper nach rund 30 Jahren bot die Chance für eine Neuausrichtung der Fernwärmeversorgung in Hanau. Wir freuen uns, künftig unsere Wärme in Hanau selbst erzeugen zu können. Die mit Mainova gemeinsam geführte Gesellschaft bietet uns die Möglichkeit, die Herausforderungen der Energiewende in Hanau zu bewältigen und von den Erfahrungen der Mainova zu profitieren.“
Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, ergänzt: „Das künftige Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke und Mainova wird hocheffizient Wärme und Strom erzeugen. Die schnell regulierbaren Gasmotoren sind darüber hinaus ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn sie gleichen das zunehmend volatile Stromaufkommen aus Wind- und Sonnenenergie flexibel aus. Im Vergleich zur bisherigen Wärmeversorgung aus dem Steinkohlekraftwerk Staudinger wird die neue Anlage rund 40 Prozent CO2 im Jahr einsparen und zudem auch auf den perspektivischen Einsatz emissionsfreier Gase wie klimaneutral erzeugtem Wasserstoff ausgelegt sein.“
Über die Fernwärme in Hanau
Das 72 Kilometer lange Hanauer Fernwärmenetz versorgt Haushalte und Unternehmen über rund 1.300 Anschlüsse mit rund 160 Gigawattstunden (GWh) Wärme im Jahr. Fernwärme entsteht durch das besonders umweltschonende Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei werden Wärme und Strom parallel erzeugt. Konventionelle Kraftwerke erzielen einen Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent, damit gehen 60 Prozent des Energieträgers ungenutzt verloren. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung hingegen wird der Energieträger zu mehr als 80 Prozent genutzt. Dadurch werden klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich reduziert.
Über die Stadtwerke Hanau
Die Stadtwerke Hanau GmbH ist das lokale Energiedienstleistungs-unternehmen der Stadt Hanau. In seinem Heimatmarkt ist das Unternehmen der führende Versorger mit der Lieferung von Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser. Die Tradition der Gesellschaft reicht zurück bis in die Anfänge der Gasversorgung im Jahr 1848. Seit 1978 sind sämtliche städtischen Versorgungsbetriebe zusammengeführt und zur aktuellen Stadtwerke Hanau GmbH umgewandelt. Heute liefert das Unternehmen nicht mehr nur Energie und Wasser. Es entwickelt zunehmend energienahe Dienstleistungen für seine Privat- und Gewerbekunden, die Immobilienwirtschaft und die Stadt Hanau.
Die Mainova AG ist der führende Energiedienstleister in Frankfurt am Main und Energiepartner für Privat- und Firmenkunden in ganz Deutschland. Das Unternehmen beliefert mehr als eine Million Menschen mit Strom, Gas, Wärme und Wasser und erzielte mit seinen über 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 2020 einen Umsatz von knapp 2,3 Milliarden Euro. Mainova erzeugt in großem Maßstab selbst Energie und bietet neben klassischen Versorgungsinfrastrukturen auch Produkte und Dienstleistungen rund um Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Car-Sharing, Energieeffizienz und digitale Infrastrukturen. Größte Anteilseigner der Mainova AG sind die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding (75,2 Prozent) und die Münchener Thüga (24,5 Prozent). Die übrigen Aktien (0,3 Prozent) befinden sich im Streubesitz.
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