Laut der aktuellen Studie „Mid-Year Trends Report“ des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) waren in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr als 84 Millionen Menschen auf der Flucht, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Stand von Ende 2020, als die Zahl noch bei 82,4 Millionen lag. Vier von zehn Flüchtlingen sind Kinder. Sie sind die Hauptleidtragenden von Gewalt und Vertreibung. Traumatisiert von den schrecklichen Erlebnissen während der Flucht blicken sie einer unsicheren Zukunft entgegen. Immer mehr Flüchtlingskinder werden auch im Exil geboren: Nach Schätzungen des UNHCR sind zwischen 2018 und 2020 rund eine Million Kinder als Flüchtlinge auf die Welt gekommen.
„Für Flüchtlingskinder besteht die Gefahr, viele Jahre im Exil zu bleiben. Damit dürfen wir uns nicht abfinden und müssen uns dafür einsetzen, ihnen Würde und Perspektiven zu geben. Eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Sicherheit“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UNHCR.
Kampagne: Hilfe für Flüchtlingskinder und -mütter
Besonders die Situation der Kinder in Afghanistan ist besorgniserregend: Etwa 65 Prozent der afghanischen Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen sind unter den 2,2 Millionen geflohenen Afghaninnen und Afghanen in den Nachbarländern oder den fast drei Millionen Menschen, die als Vertriebene innerhalb Afghanistans leben – nur ein Beispiel für den immensen Hilfsbedarf, der weltweit für Flüchtlingsfamilien besteht.
Im Zuge ihrer Winterkampagne macht die UNO-Flüchtlingshilfe insbesondere auf die Notlage geflüchteter Mütter und Kinder aufmerksam. Mangelernährung, Schmutz, Kälte oder Hitze schwächen den Körper und führen zu lebensbedrohlichen Infektionen. Der UNHCR ist weltweit im Einsatz, um Frauen und Kinder zu schützen: Helferinnen und Helfer sorgen für Unterkünfte, für ausreichend Lebensmittel und betreuen Geburten.
Informationen zur Winterkampagne unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/spenden-schutz
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