Lena Beister ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin als sie plötzlich unter starken Kopfschmerzen leidet. Die junge Frau denkt an Migräne, geht nicht zum Arzt – mit beinahe fatalen Folgen. „Ich habe extrem Glück gehabt, dass mein Freund mich rechtzeitig gefunden und den Notarzt gerufen hat. An einen Schlaganfall habe ich in meinem Alter überhaupt nicht gedacht“, erzählt die gebürtige Buchholzerin. Es folgen Notaufnahme, Intensivstation und Reha – ein halbes Jahr fällt Beister mitten in der Ausbildung aus. „Auf einmal konnte ich meine rechte Körperhälfte nicht mehr bewegen und erlebe, wie unsicher und hilflos sich unsere Patienten fühlen. Du weißt in so einer Situation nicht, ob es wieder so wird wie vorher und worauf du dich einstellen musst“, beschreibt Beister die Zeit nach ihrem Schlaganfall. Zurückgekämpft hat sie sich auch mit der tatkräftigen Unterstützung der Abteilung Ausbildung und des Pflegeteams der Orthopädie und Unfallchirurgie im Asklepios Klinikum Harburg – und die Ausbildung in der vorgegebenen Zeit von drei Jahren gemeistert. „Für uns war die plötzliche Erkrankung von Lena ein großer Schock. Auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsalltag hat sie deswegen das gesamte Team unterstützt. Unsere Praxisanleiterin Katharina Knöll hat einen großartigen Job gemacht, sich viel Zeit genommen und erklärt – auch die anderen Kollegen haben sich noch nach der Arbeit mit Lena zusammengesetzt und mit ihr geübt. Für mich macht das Pflege aus: In Krisen zusammenstehen und füreinander da sein. Ich bin dankbar für mein tolles Team“, so Claudia Stellisch, Stationsleitung der Orthopädie und Unfallchirurgie.
Start im Traumjob und Lieblingsteam dank Orthese
Nach ihrem Examen Ende Oktober hat Lena Beister sich für eine Teilzeitstelle im Team von Claudia Stellisch entschieden. „Das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie macht mir schon immer Spaß und das Team hier ist toll. An meinem Job gefällt mir besonders, wenn ich Patienten in schweren Stunden begleiten und unterstützen kann. Ein Bürojob, das wäre gar nichts für mich. Ich mag, dass man im Dienst auf Station so viel unterwegs ist, sich immerzu bewegt“, erzählt die Gesundheits- und Krankenpflegerin. Dass sie sich weitestgehend normal bewegen kann, verdankt sie einer Orthese, die ihre geschädigten Nerven im Bein durch elektronische Impulse stimuliert. Damit ihre rechte Körperhälfte wieder voll funktionsfähig wird, erhält Beister weiterhin regelmäßig Physiotherapie, im kommenden Jahr ist ein Aufenthalt in der Reha geplant. „An meiner Gesundheit arbeiten, im Job ankommen – das sind meine Vorsätze fürs kommende Jahr. Später möchte ich dann die Weiterbildung zur Praxisanleiterin machen. Ich habe selbst erlebt, wie wichtig gute Unterstützung ist – das möchte ich weitergeben“, blickt die Harburgerin optimistisch in die Zukunft.
Über die Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann
Mit mehr als 1.500 Ausbildungsplätzen sind die Asklepios Kliniken Hamburg der größte Ausbildungsbetrieb der Stadt und betreiben mit dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BZG) die bundesweit größte Einrichtung der Branche. Am Asklepios Klinikum Harburg haben in 2021 insgesamt 59 angehende Pflegefachleute ihre Ausbildung begonnen. Das Ausbildungsangebot startet jeweils zum 1. April, 15. August und 1. November. Insgesamt haben in diesem Jahr 30 Auszubildende ihre Abschlussprüfung bestanden – für alle bietet das Klinikum eine Übernahmegarantie an.
Mehr zum Ausbildungsangebot:
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