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Selbstbewusst und zugleich emphatisch miteinander umgehen? Eigene Wünsche erkennen und nein sagen dürfen? Konflikte friedlich lösen? Damit haben auch Erwachsene oft Probleme. Die Bildung und Entwicklung dieser Eigenschaften beginnt bereits in frühester Kindheit. Die AOK PLUS startet daher jetzt ein dreijähriges Pilotprojekt des DRK Landesverbandes Sachsen e. V. mit zehn Kitas aus DRK Kreisverbänden. Rund 220 Erzieherinnen und Erzieher sowie ihre Führungskräfte lernen unter dem Motto „Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit“, wie sie diese wichtigen Eigenschaften bei ihren Schützlingen sowie im Umgang mit dem Team und Eltern stärken und fördern. Die Workshops starten am Montag in Dresden.

Pilotprojekt im Rahmen von JolinchenKids
Die Weiterbildung „Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit“ wird als Zusatzbaustein in das Kita-Programm JolinchenKids der AOK PLUS integriert. Die erlernten Inhalte sollen in das pädagogische Programm der Kitas übertragen werden und so ihre positive Wirkung auf pädagogische Fachkräfte, Kinder und Eltern entfalten. Ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung ist das Konzept der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015): „Dabei handelt es sich sowohl um eine kommunikative Methode als auch eine dem Gegenüber zugewandte Haltung zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders. Eine gelungene und wertschätzende Kommunikation führt zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders. Dauerhaft friedliche Beziehungen, so Rosenbergs Überzeugung, gelingen nur bei echtem empathischen Kontakt“, erläutert Katja Hildebrandt, die das Pilotprojekt bei der AOK PLUS betreut.

Ziel ist eine verbindende statt trennende Kommunikation. In den Kita-Alltag übersetzt bedeutet dies: Empathie erfahren und mit sich selbst und anderen empathisch umgehen; die eigenen Gefühle und Bedürfnisse erkennen und verbalisieren lernen; authentisch sein dürfen und wertschätzend kommunizieren; nein sagen dürfen und gehört werden; akzeptiert werden in Gruppen und tolerant sein dürfen; Konflikte kreativ, spielerisch und konstruktiv lösen lernen.

Nutzen des Pilotprojekts für die Rotkreuz-Kitas
Auslöser für das Projekt sind der gestiegene Bedarf an Konfliktbearbeitung sowie die innovative und zeitgemäße pädagogische Weiterentwicklung. Die Verantwortlichen wünschten sich unter anderem Lösungen für einen besseren Umgang mit herausfordernden Gesprächssituationen. Zudem wollen sie die Kinder in ihrer Konfliktkompetenz fördern. „Wir arbeiten seit mehreren Monaten erfolgreich im JolinchenKids-Projekt mit und wachsen damit stetig weiter. Das Pilotprojekt ‚Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit‘ möchten wir nutzen, um das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken und ihren kommunikativen und sozialen Umgang miteinander auch in Stress- und Krisensituationen zu fördern. Indem wir uns unter anderem mit den Grundzügen der gewaltfreien Kommunikation vertraut machen, können wir diese erfolgreich in der Praxis umsetzen und den Kindern Möglichkeiten der Konfliktfähigkeit bieten. Zudem möchten wir die Elternbeteiligung und Zusammenarbeit mit den Familien ausbauen, um
unserer beratenden Funktion als Erziehungspartner noch besser gerecht zu werden und auch die Eltern zu unterstützen“, so Kathrin Krause-Nedon, Leiterin der DRK-Kita „Haus des Kindes“ in Hinterhermsdorf.

Wie weiter nach dem Pilotprojekt?
„Gemeinsam mit dem DRK führen wir nach Abschluss der Module Befragungen durch. Wenn die Evaluation nach Abschluss des Pilotprojektes belegt, dass die Weiterbildung zum Thema Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit sowohl auf Erzieher und Erzieherinnen, Eltern als auch Kinder nachweisbar einen positiven Effekt haben, setzen wir uns als AOK PLUS natürlich intensiv dafür ein, auch andere Kitas für dieses wichtige Thema zu begeistern“, so Brit Oppat, die den Bereich nichtbetriebliche Gesundheitsförderung bei der AOK PLUS verantwortet.

DRK-Kindertagesstätten im Pilotprojekt:

• Kita „Elbkinderland“, Pirnaer Straße 137, 01829 Stadt Wehlen
• Kita „Findikus“, Otto Nagel Straße 21, 02625 Bautzen
• Kita „Flohkiste“, Makarenkostraße 15a, 01816 Berggießhübel
• Kita „Haus der kleinen Entdecker“, Marienallee 12, 01099 Dresden
• Kita „Haus des Kindes“, Neudorfstraße 17, 01855 Hinterhermsdorf
• Kita „Regenbogen“, Badstr 3a, 01796 Pirna OT Graupa
• Kita „Zur kleinen Feuerwehr“, An der Feuerwache 3a, 01904 Neukirch
• Kita „Rotsteinkinder“, Mittelhof 183b, 02894 Reichenbach/Oberlausitz, OT Sohland a.R.
• Kita „Storchennest“, Ottendorfer Hang 7-9, 09661 Hainichen
• Kita „Taubenheim“, Sohlander Str. 4, 02689 Sohland an der Spree OT Taubenheim

Hinweise für die Redaktionen:
Auf Wunsch können wir gerne einen Fototermin unter Einhaltung der derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln bei den Workshops organisieren!

Über JolinchenKids

Das Programm „JolinchenKids – Fit und gesund in der Kita“ ist ein bundesweites Programm für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Es wurde 2014 in Dresden gestartet.

JolinchenKids wurde mit namhaften Wissenschaftlern und Fachgesellschaften entwickelt. Ein wissenschaftlicher Beirat begleitet das Programm. Die Teilnahme der Kitas ist kostenfrei. Das Programm ist langfristig angelegt und besteht aus den Modulen Ernährung, Bewegung, seelisches Wohlbefinden, Elternpartizipation und ErzieherInnengesundheit. Die Kitas erarbeiten diese fünf Module Schritt für Schritt mit den Kindern und Eltern und verankern die Inhalte dauerhaft im Alltag. Zum Start erhalten sie hierfür kostenlose Lehr- und Begleitmaterialien. Eine spezielle Schulung führt die Erzieher und Erzieherinnen in das Programm ein. Präventionsfachkräfte der regionalen AOKs begleiten die Kitas drei Jahre bei der Umsetzung.

Seit 2014 haben 240 Kitas in Sachsen und Thüringen das Programm „JolinchenKids“ erfolgreich umgesetzt. Über 120 Kitas führen die Inhalte seit Beendigung des Programms eigenständig weiter. 2022 werden 100 Kitas aktiv im Programm betreut.

Kitas, die sich für JolinchenKids interessieren, können Sie sich über die Homepage informieren und Kontakt mit den ExertInnen aufnehmen: plus.aok.de/jolinchenkids