– Umsatzerlöse durch Verbesserungen bei Produktmix und Preisgestaltung gegenüber Vorjahr um 12 Prozent auf 250,2 Milliarden Euro gesteigert
– Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen nahezu verdoppelt auf 20,0 Milliarden Euro
– Verbesserte Resilienz: Gemeinkosten signifikant reduziert, hohe Disziplin bei Sachinvestitionen, Break-Even-Punkt gesenkt
– Starker Automobilbereich: Netto-Cash-flow gegenüber Vorjahr um 35 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gesteigert; Netto-Liquidität bei soliden 26,7 Milliarden Euro und damit trotz umfassender Transformationsaktivitäten mehr als 5 Milliarden Euro höher als Ende 2019
– Vorstand und Aufsichtsrat schlagen erhöhte Dividende von 7,50 Euro je Stammaktie und 7,56 Euro je Vorzugsaktie vor, das entspricht einer Ausschüttungsquote von 25,4 Prozent
– Ausblick für 2022: Auslieferungen steigen voraussichtlich um 5 bis 10 Prozent, die operative Umsatzrendite erreicht zwischen 7,0 und 8,5 Prozent. Diese Prognose ist allerdings abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und insbesondere seinen Auswirkungen auf die Lieferketten des Konzerns und die Weltwirtschaft insgesamt
Der Volkswagen Konzern stellte 2021 die Robustheit seines Geschäftsmodells unter Beweis. Das Unternehmen ist resilienter geworden und hat seine Fähigkeiten verbessert, mit Einschränkungen umzugehen. Die Gemeinkosten wurden erfolgreich reduziert, die Disziplin bei Sachinvestitionen war hoch und der Break-Even-Punkt wurde gesenkt. Gleichzeitig trieb Volkswagen seine Transformation Richtung NEW AUTO weiter voran. Trotz erheblicher Herausforderungen durch die Halbleiterknappheit, die den Fahrzeugabsatz im Vergleich zu 2020 um ca. 600.000 Fahrzeuge reduzierte, wurde ein solides Ergebnis erzielt. Gegenüber 2019 betrug der Absatzrückgang 2,4 Millionen Fahrzeuge. Obwohl der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zurückging, konnten die Umsatzerlöse um 12 Prozent auf 250,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verdoppelte sich im Vergleich zu 2020 nahezu und erreichte mit 20,0 Milliarden Euro ein solides Niveau. Die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen stieg ebenfalls – von 4,8 Prozent im Vorjahr auf 8,0 Prozent. Verbesserungen bei Produktmix und Preisgestaltung waren die Schlüssel für diese finanzielle Performance. Der Automobilbereich generierte einen starken Netto-Cash-flow in Höhe von 8,6 Milliarden Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent. Die Netto-Liquidität im Automobilbereich blieb mit 26,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende 2020 nahezu unverändert. Trotz der zahlreichen Transformationsaktivitäten – einschließlich der Akquisition von Navistar – die in diesem Zeitraum durchgeführt wurden, stieg sie jedoch im Vergleich zum Jahresende 2019 um mehr als 5 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende von 7,50 Euro je Stamm- und 7,56 Euro je Vorzugsaktie vor, was einer Steigerung um 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (4,80 bzw. 4,86 Euro) und einer Ausschüttungsquote von 25,4 Prozent entspricht. Das Ergebnis je Stammaktie lag bei 29,59 (16,60) Euro, das Ergebnis je Vorzugsaktie bei 29,65 (16,66) Euro.
Arno Antlitz, CFO des Volkswagen Konzerns, sagte: „Während der vergangenen zwei Jahre haben wir gelernt, besser mit den Auswirkungen von Krisen auf unser Unternehmen umzugehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Erfahrungen bestmöglich nutzen werden, um in diesen schwierigen Zeiten auf Kurs zu bleiben. 2021 sind wir robuster geworden durch die Erzielung besserer Margen, Reduzierung der Gemeinkosten, Absenkung unseres Break-Even-Punktes und Disziplin bei Sachinvestitionen. Dafür wurden wir mit soliden Ergebnissen und Cashflows belohnt. Gleichzeitig sind wir keine Kompromisse bei Zukunftsinvestitionen eingegangen und haben unsere Entwicklung zu einem nachhaltigen, softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter weiter vorangetrieben.“
Aufgrund der weltweiten Halbleiterknappheit ging der Absatz des Volkswagen Konzerns 2021 um 6,3 Prozent auf 8,6 Millionen Fahrzeuge zurück. Die erfolgreiche E-Offensive gewann jedoch weiter an Fahrt – mit 452.900 Einheiten wurden die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) nahezu verdoppelt. Der Konzern ist bei BEVs mit einem Marktanteil von 25 Prozent Marktführer in Europa und erzielt im wichtigen Markt USA mit rund 7,5 Prozent den zweitgrößten Marktanteil. In China wurden im Vergleich zu 2020 mit 92.700 Fahrzeugen mehr als viermal so viele BEVs ausgeliefert.
Haupttreiber der gesteigerten Umsatzqualität waren Verbesserungen bei Produktmix und Preisgestaltung. Entsprechend entwickelten sich die Umsatzerlöse deutlich besser als der rückläufige Absatz und fielen mit 250,2 (222,9) Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Prozent höher aus. Ergebnis und Marge des Volkswagen Konzerns waren trotz des im Vergleich zum Jahr 2019 um rund 2,4 Millionen Fahrzeuge gesunkenen Absatzes solide. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu auf 20,0 (10,6) Milliarden Euro, was einer operativen Umsatzrendite vor Sondereinflüssen von 8,0 (4,8) Prozent entspricht. Das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Konzerns stieg um 72,5 Prozent auf 20,1 (11,7) Milliarden Euro. Die Umsatzrendite vor Steuern betrug 8,0 (5,2) Prozent. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 74,8 Prozent auf 15,4 (8,8) Milliarden Euro.
Der Automobilbereich generierte einen starken Netto-Cash-flow in Höhe von 8,6 (6,4) Milliarden Euro und verzeichnete damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 35,4 Prozent. Die Netto-Liquidität betrug beinahe unverändert 26,7 (26,8) Milliarden Euro. Trotz der zahlreichen Transformationsaktivitäten – einschließlich der Akquisition von Navistar – die in diesem Zeitraum durchgeführt wurden, stieg sie im Vergleich zum Jahresende 2019 jedoch um mehr als 5 Milliarden Euro. Als Grundlage für seine Entwicklung zu einem nachhaltigen und softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter investiert der Konzern in den Ausbau seiner Fähigkeiten in der Software-Entwicklung und beim autonomen Fahren sowie in die Erweiterung seines Portfolios vollelektrischer Fahrzeuge. Dementsprechend erhöhten sich die Kosten für Forschung und Entwicklung im Automobilbereich um 12,2 Prozent auf 15,6 (13,9) Milliarden Euro, die F&E-Quote blieb dabei unverändert bei 7,6 Prozent. Hinsichtlich der Sachinvestitionen (Capex) agierte der Konzern diszipliniert und reduzierte die Ausgaben um mehr als 500 Millionen Euro auf 10,5 (11,1) Milliarden Euro. Die Sachinvestitionsquote sank entsprechend auf 5,1 (6,1) Prozent.
Ausblick
Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2022 unter weiterhin herausfordernden Marktbedingungen um 5 bis 10 Prozent über dem Vorjahr liegen werden – unter der Annahme einer sich nicht wieder verschärfenden Covid-19-Pandemie sowie einer abnehmenden Intensität von Engpässen bei Vorprodukten und Rohstoffen. Infolge der strukturellen Unterversorgung mit Halbleitern wird das Geschäftsjahr 2022 weiterhin durch Lieferengpässe belastet sein. Die Versorgung mit Halbleitern im zweiten Halbjahr wird sich im Vergleich zum ersten Halbjahr voraussichtlich verbessern.
Der Volkswagen Konzern erwartet, dass die Umsatzerlöse zwischen 8 und 13 Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das Operative Ergebnis des Konzerns im Jahr 2022 wird mit einer operativen Umsatzrendite zwischen 7,0 und 8,5 Prozent gerechnet.
Im Konzernbereich Automobile wird für 2022 davon ausgegangen, dass die F&E-Quote bei rund 7 Prozent und die Sachinvestitionsquote bei rund 5,5 Prozent liegen werden. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit steigenden Liquiditätsabflüssen aus Diesel und mit Mergers & Acquisitions-Aktivitäten auf Vorjahresniveau. Einschließlich etwaiger Mittelabflüsse im Zusammenhang mit dem EU-Kartellverfahren gegen Scania wird der Netto-Cash-flow in der Größenordnung des Vorjahres erwartet. Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile wird 2022 voraussichtlich um bis zu 15 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Die Kapitalrendite (RoI) wird zwischen 12 und 15 Prozent erwartet.
Diese Prognose ist allerdings abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und insbesondere seinen Auswirkungen auf die Lieferketten des Konzerns und die Weltwirtschaft insgesamt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Ausblicks besteht das Risiko, dass sich die jüngsten Entwicklungen im Krieg in der Ukraine negativ auf die Geschäftstätigkeit des Volkswagen Konzerns auswirken. Dies kann auch aus Versorgungsengpässen in der Lieferkette resultieren. Die konkreten Auswirkungen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilen. Es ist ebenfalls noch nicht möglich, mit hinreichender Sicherheit vorherzusagen, in welchem Umfang sich eine mögliche weitere Eskalation des Kriegs in der Ukraine auf die globale Konjunktur und das Branchenwachstum im Geschäftsjahr 2022 auswirken wird.
Hinweis:
Die Details zu den Entwicklungen der Marken und Geschäftsfelder des Volkswagen Konzerns werden gegen 7.30 Uhr zur Jahrespressekonferenz am 15.03. veröffentlicht. Die TRATON SE veröffentlicht ihre Zahlen ungefähr zeitgleich, die Jahrespressekonferenz des Unternehmens findet am 16.03. statt.
Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern gehören zum Konzern: Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Dabei erstreckt sich das Pkw-Angebot von Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen der Luxusklasse. Ducati bietet Motorräder an. Im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge beginnt das Angebot bei Pick-up-Fahrzeugen und reicht bis zu Bussen und schweren Lastkraftwagen. Rund 662.600 Beschäftigte produzieren rund um den Globus Produkte, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen Konzern in 153 Ländern an.
Im Jahr 2020 betrugen die weltweiten Auslieferungen von Konzernfahrzeugen 9,31 Millionen (2019: 10,98 Millionen). Der Umsatz des Konzerns belief sich im Jahr 2020 auf 222,9 Milliarden Euro (2019: 252,6 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im Jahr 2020 8,8 Milliarden Euro (2019: 14,0 Milliarden Euro).
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