NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: „Jetzt ist es amtlich bestätigt, dass im Gebäude- und im Verkehrssektor die Klimaziele verfehlt werden. Wirksame Klimaschutzmaßnahmen für diese beiden Sektoren sind jahrelang verschleppt worden. Das kommt jetzt mit doppelter Wucht zu uns zurück. Die dadurch entstandene Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zeigt sich in der aktuellen weltpolitischen Situation als höchst problematisch.“
Die Bundesregierung muss angesichts der verfehlten Ziele so schnell wie möglich handeln und auch bereits verworfene Maßnahmen wieder auf den Tisch bringen. Ein Tempolimit spart pro Jahr mehr als zwei Millionen Tonnen CO2 ein und reduziert den Energieverbrauch im Verkehrssektor erheblich. Auch eine Anhebung der CO2-Flottengrenzwerte für PKW, weniger Straßenneubau sowie der Ausbau des ÖPNV und Radverkehrs gehören zu den vom NABU empfohlenen Maßnahmen.
Im Gebäudesektor braucht es schnell Entscheidungen für ein verbindliches Ende von fossilen Heizungsanlagen. Der Gebäudesektor überschreitet seit Jahren regelmäßig seine Jahresemissionsmenge und ist für rund 14 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Hier muss die Wärmepumpe Standard im Neubau und beim Heizungstausch werden – komplementiert mit einer guten Gebäudesanierung.
„Die Dringlichkeit in der Natur- und Klimakrise, aber auch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus autokratisch geführten Regimen, erfordern jedoch mehr als nur sektorale Sofortprogramme. Wichtig ist, dass das Klimaschutzsofortprogramm über alle Sektoren hinweg das Ende des Zeitalters der fossilen Energieträger einleitet. Kohle, Gas und Öl dürfen absehbar keine Rolle mehr für unsere Energieversorgung spielen. Naturverträgliche erneuerbare Energien müssen die Versorgung sicherstellen. Gleichzeitig müssen wir deutlich mehr Energie einsparen und diese viel effizienter nutzen“, so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz.
Der Emissionsbericht des Umweltbundesamts ist Teil des Klimaschutzgesetzes und wurde eingeführt, um jährlich die Zielvorgaben in jedem Sektor zu überprüfen. Bei Nichterreichung der sektoralen Klimaschutzziele sind die zuständigen Ressorts aufgefordert Sofortprogramme aufzulegen.
Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse.
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