Das regionale Handwerk liegt damit ganz auf der Linie der Entwicklung im Land. Auch in gesamt Baden-Württemberg stieg die Zahl derer, die 2021 eine Meisterprämie erhielten, um 500 oder knapp 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 2.645 Meisterinnen und Meister an. Der Plan der Landesregierung und der Handwerkskammern des Landes geht damit auf: nämlich Menschen im Handwerk eine Anerkennung zu geben, sie für ihre Bereitschaft zur Qualifikation und Weiterbildung wertzuschätzen und nicht zuletzt auch einen Beitrag auf dem Weg zur angestrebten Gleichstellung von akademischem und handwerklichem Ausbildungsweg zu leisten.
Auch Alexander Dirks, Leiter des Geschäftsbereichs III – Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, sieht diese positive Entwicklung: „Die Meisterprämie ist nicht nur eine steuerfreie finanzielle Erleichterung für junge Handwerkerinnen und Handwerker, sondern setzt Zeichen, dass die Weiterbildung im Handwerk von der Politik gewürdigt wird.“ Schließlich müssten die Meisterinnen und Meister im Vergleich zu den Absolventen einer Hochschulausbildung die Kosten ihrer Weiterbildung selbst tragen. „Die fertigen Meisterinnen und Meister empfinden die Meisterprämie damit auf jeden Fall als eine Wertschätzung für ihre Entbehrungen während der Vorbereitungs- und Prüfungszeit“, sagt Alexander Dirks.
Durchschnittlich investieren Handwerker etwa 10.000 Euro in ihren Meister. Wer die Prüfung erfolgreich abschließt, steht auf der gleichen Bildungsstufe wie der akademische Bachelor-Absolvent. Doch während die Uni-Laufbahn den Prüfungsabschluss kostenfrei ermöglicht, müssen Handwerker ihre Bildung selbst finanzieren. Das schafft Ungleichheiten, die die Meisterprämie abzumildern versucht. Fast vier Millionen Euro hat Baden-Württemberg 2021 investiert und an die Antragsteller im Land ausbezahlt. An die frisch gekürten Meisterinnen und Meister in der Region Rhein-Neckar-Odenwald gingen davon 574.500 Euro – und zwar an Absolventen der unterschiedlichsten Gewerke. Von A wie Augenoptiker bis Z wie Zimmerer waren regional 27 verschiedene Zünfte vertreten. Sogar aus den Bereichen „Brauer und Mälzer“ und „Modellbauer“ wurden Anträge gestellt. Darüber hinaus waren neben vielen weiteren auch Bäcker, Dachdecker, Elektrotechniker, Friseure, Informationstechniker, Metallbauer, Maurer, Schornsteinfeger und Tischler unter den Antragstellern.
Bislang gibt es die Prämie nur für Handwerksmeister in Baden-Württemberg. Beantragen können sie alle, die im Bundesland wohnen oder arbeiten. „Das Land zeigt sich hier als sehr entgegenkommend, da die Meisterprüfung überall in Deutschland abgelegt werden darf“, informiert Alexander Dirks. Zielsetzung sei es, qualifizierte Meister über ihren Wohn- oder Arbeitsort an die regionale Wirtschaft zu binden und diese so zu unterstützen. „Meisterabsolventen der vergangenen beiden Jahre, die noch keine Meisterprämie beantragt haben, können dies immer noch tun“, sagt Dirks weiter. Voraussetzung sei neben dem Wohn- oder Arbeitsort in Baden-Württemberg lediglich, dass die Meisterprüfung gemäß der Handwerksordnung bestanden wurde – und zwar nach dem 1. Januar 2020. Zwar erhält mittlerweile jeder Absolvent mit Zusendung des Meisterprüfungszeugnisses von der Handwerkskammer einen Hinweis auf die Meisterprämie, doch noch nicht jeder nutzt bislang die Möglichkeit. Dabei haben sich die Absolventen die Unterstützung verdient, meint Alexander Dirks: „Wir freuen uns, wenn die Prämie und mit dem Meisterabschluss die Aussicht auf glänzende Karriereaussichten wahrgenommen werden. Die Politik hat damit den richtigen Nerv bei Absolventen und den Betriebsinhabern von morgen getroffen.“
Weitere Informationen erteilt Nadine Urrey, Meisterprüfung, Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Telefon 0621 18002-141, E-Mail: urrey@hwk-mannheim.de
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