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Die ehemalige ‚Préfecture de Paris‘ am Boulevard Morland diente jahrzentelang der Stadtverwaltung. Im Rahmen des Wettbewerbs ‚Réinventer Paris‘ bekam das Team um David Chipperfield Architects Berlin und den französischen Projektentwickler Emerige den Zuschlag für den Komplex – mit dem Konzept, diesen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um einen lebendigen und offenen Ort mit dem Charakter eines Campus und einer hohen Strahlkraft für das Viertel entstehen zu lassen.

Zum Boulevard Morland hin sowie zur Seine leisten zwei Neubauten, die zwischen der Maßstäblichkeit der Bestands- und der Nachbargebäude vermitteln, einen Beitrag zur Stadtreparatur. Die Neubauten sind angehoben, so dass auf Straßenniveau eine offene Passage entsteht, die eine neue öffentliche Verbindungsachse vom Boulevard bis zum Ufer der Seine ermöglicht. Gewölbte Arkaden, welche die Neubauten tragen, charakterisieren diese Passage im Erdgeschoss und wirken wie ein Pendant zum strengen Stützenraster des Bestands. Die Nutzung des Ensembles ist vielfältig: gehobenes und soziales Wohnen, ein Hotel, eine Jugendherberge, Büros, Geschäfte, eine Galerie, eine Markthalle und ein Kindergarten. Im obersten Geschoss befinden sich eine begehbare Kunstinstallation, eine Bar und ein Restaurant mit weiten Ausblicken auf die französische Metropole.

Das Bestandsgebäude zu erhalten und weiterzuentwickeln sorgt nicht nur für eine städtebauliche Kontinuität, sondern bildet auch den wichtigsten Baustein für das umfassende Nachhaltigkeitskonzept.

David Chipperfield über das Projekt:

“Ich bin der Meinung, dass architektonische Qualität heute nicht mehr nur an Gestaltung und Konstruktion eines Gebäudes festzumachen ist, sondern wie es mit seiner Umgebung verbunden ist und das Leben aller bereichert – und dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Nachhaltigkeit verfolgt. Im Fall von Morland Mixité Capitale war uns die Geste gegenüber dem öffentlichen Raum und die Schaffung eines halböffentlichen Ortes besonders wichtig, ebenso wie das Ineinandergreifen unterschiedlicher Nutzungen.”