Ein Krankenhausaufenthalt ist in den meisten Fällen – eine unkomplizierte Geburt einmal ausgenommen – ein recht komplexer organisatorischer Vorgang: Behandlungsverträge müssen geschlossen, Formulare ausgefüllt und übermittelt, Untersuchungen und Behandlungen geplant und durchgeführt werden, teilweise müssen sich auch Rehabilitationsmaßnahmen oder häusliche Hilfen anschließen. Für die Patient:innen sollte die Organisation all diese Vorgänge möglichst reibungslos und zügig erfolgen, im Idealfall faktisch unbemerkt im Hintergrund. Damit dies so klappt, setzt das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) jetzt sogenannte Case-Manager ein. Diese "lotsen" die Patient:innen durch ihren Krankenhausaufenthalt und begleiten sie von der Aufnahme bis zur Entlassung und den Anschlussbehandlungen. Dabei kümmern sie sich um Unterlagen, erforderliche Diagnosetermine wie zum Beispiel Röntgen-, MRT- oder CT-Aufnahmen und zusätzliche Untersuchungen per Endoskop oder Ultraschall. All das übernehmen spezialisierte Abteilungen für das gesamte Klinikum. Da gilt es dann, Wege im Klinikum ebenso zu planen wie die Terminabfolgen, damit alle Untersuchungsergebnisse rechtzeitig vorliegen. Die Case-Manager:innen sind daher auch bei der Visite mit dabei, um zu erfahren, wie es den Erkrankten geht und was wann benötigt wird.
"Unser Ziel ist es, die ärztlichen und pflegerischen Kolleg:innen zu entlasten und organisatorisch für einen zügigen und geordneten Ablauf zu sorgen", beschreibt Birgit Feindt, Leiterin des Patientenmanagements am UKL, die Aufgaben der zu ihrem Bereich gehörenden Case-Manager:innen. Das sei vor allem bei akut als Notfall aufgenommenen oder aus einem anderen Krankenhaus ans UKL verlegten Patient:innen umfangreich. Bei einer Einweisung lasse sich vieles im Vorfeld gut planen und vorbereiten, erklärt Feindt. "Das sieht bei den ungeplanten Aufnahmen anders aus. Da geht es dann auch darum, Daten korrekt zu erfassen und zu sammeln und so beispielsweise für die Patienten:innen belastende Doppeluntersuchungen zu vermeiden". Besondere Diätspeisen müssen kurzfristig organisiert werden oder Mitbehandlungen durch andere Fachbereiche. Auch der Kontakt zu Angehörigen ist Teil der Aufgabe der Case-Manager:innen. Ärzt:innen und Pflegekräfte sollen so mehr Zeit für die Behandlung und Versorgung der Kranken gewinnen. Dazu wird jeder Station ein:e Case-Manager:in zugeordnet.
Viele Patient:innen profitieren stark von der Unterstützung bei der Organisation aller Prozesse rund um die Entlassung. "Dabei geht es um die Planung und Abstimmung der nachstationären Versorgung mit Hausärzt:in oder weiterverhandelnden Fachärzt:innen, aber auch mit Pflegediensten oder Rehabilitationszentren und -kliniken bis hin zur Beschaffung erforderlicher Hilfsmittel", erklärt Birgit Feindt. Das alles überfordere manch gesunden, geschweige denn einen kranken Menschen.
Die Rückmeldungen nach der Pilotphase waren sehr gut, jetzt wird das Konzept in den Kliniken am UKL als Teil des Programms "Operation Zukunft" weiter ausgerollt werden. Bis Ende des Jahres sollen Patientenlotsen auf allen Stationen der Departments für Operative und Innere Medizin eingesetzt werden. Dafür wurden 14 zusätzliche Mitarbeiter:innen innerhalb der vergangenen Monate eingearbeitet. Auch die Kliniken im Department für Kopf- und Zahnmedizin sollen in Kürze folgen.
Mehr über das Programm "Operation Zukunft" erfahren:
https://www.uniklinikum-leipzig.de/Seiten/operation-zukunft.aspx
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.
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